KRIEG: Stell dir vor, er wäre hier
ab 13 Jahre | 70 Minuten
Über das Stück
Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa! Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Du lässt das alles hinter dir. Du bist auf der Flucht. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versuchst du, mit deiner Familie, ein neues Leben zu beginnen. Weil du keine Aufenthaltsgenehmigung hast, kannst du nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Du fühlst dich als Außenseiter und sehnst dich nach Zuhause. Doch wo ist das?
„Die Vorstellung, das eigene Leben könnte sich in ein Flüchtlingsdasein verwandeln, kommt der von einem Leben auf dem Mars gleich”, schreibt die dänische Autorin Janne Teller im Nachwort ihres gleichnamigen Buches. Die junge Regisseurin Anna Vera Kelle greift dieses eindringliche Gedankenexperiment für das Theater auf. Gemeinsam mit Schauspieler_innen und in Zusammenarbeit mit Objektkünstler_innen schafft sie ein Bühnenerlebnis, das es dem Publikum ermöglicht, das Schicksal von Flüchtlingen unmittelbar nachzuempfinden. Dabei geht es um Respekt und Mitmenschlichkeit und die Bereitschaft von Einzelnen, von Völkern und Generationen, aufeinander zuzugehen.
Themen
- Heimat
- Flucht
- Krieg
- Asyl
Ensemble
- Premiere
- April 2014
- Kooperation mit
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main
- Regie
- Anna Vera Kelle
- Text
- Janne Teller aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler
- Bühnenobjekte und Bildbau
- Lilian Matzke
- Dramaturgie
- Charlotte Baumgart
- Theaterpädagogik
- Cornelia Baumgart
- Es spielen
- Adrienn Bazsó
- Oliver Moritz
Pressestimmen
„Die beiden Darsteller liefern eine bravouröse Leistung ab und harmonieren wundervoll. Allein durch Mimik, Gestik und ihre Stimme schultern sie die Last der Geschichte, bringen sie nahe.”
Rems-Murr-Rundschau„Geschrieben ist die Geschichte von Vertreibung und Flucht in einer distanzierenden, das Publikum jedoch immer wieder ansprechenden, einbeziehenden Möglichkeitsform. Verblüffend und faszinierend auch die aus dem Buch entwickelte Aufführung; mit wenigen Requisiten führt sie aus der bürglich-heimeligen Anfangssituation hinein in Zerstörung und Chaos, zwingt Mann und Frau in Not, Verfolgung, Flucht, Verzweiflung. Bei aller epischen Distanzierung werden Publikum wie Bühne samt ihrer Ausstattung mit hineingenommen in Kriegsgeschehen und Flüchtlingsdasein.”
Berliner Lehrerzeitung„So eindringlich und direkt, wie Teller schreibt, übersetzt Nachwuchsregisseurin Anna Vera Kelle den Text auf die Bühne des Jugendtheaters Strahl. Tolle, energetische Spieler – benötigen nur wenige wandelbare Requisiten, um das Kriegsszenario anschaulich und nachführlbar zu machen. (…) Natürlich zielen Vorlage und Inszenierung darauf, Empathie für das Schicksal derer zu wecken, die ihr Heil im Westen suchen. Im Theater Strahl geht das beachtlich auf. Hoffentlich mit Nachhall.”
Tagesspiegel„Die direkte Ansprache hat einen besonderen Effekt: Nicht die Schauspieler erleben die Geschichte, sondern ich, der Zuschauer. […] Das gelingt […]“
_taz _