Theater Strahl

Berliner Senat straft Kinder und Jugendliche ab!

Mit dem Beschluss des Berliner Senats wurde am 19. November 2024 bekannt, dass der Kulturetat um 130 Millionen Euro gekürzt werden soll. Mit nur 2,1 % trägt das Kulturressort bereits jetzt wenig zum Gesamthaushalt bei, wird aber nun überproportional mit einem Kürzungsanteil von 13 % belastet. Die Einsparungen zerstören nachhaltig kulturelle Infrastruktur und werden zu drastischen Programmeinsparungen, Personalentlassungen und Schließungen führen. Vielfalt, Exzellenz, Resilienz und Gesellschaftlicher Zusammenhalt stehen auf dem Spiel.

Besonders betroffen von den Kürzungen ist das junge Publikum – entgegen des erklärten Ziels der Koalition, kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche zu stärken: Das Theater an der Parkaue, das GRIPS Theater und die Schaubude Berlin stehen vor irreparablen Einschnitten, die Jugendkulturinitiative wird komplett gestrichen, genauso die Aufwüchse für steigende Mindestgagen im Kinder- und Jugendtheater und der Kulturstandort Lucy-Lameck-Straße, der ein Tanzhaus für junges Publikum werden sollte. Zusätzlich betroffen sind die Kultureinrichtungen für junges Publikum von den Streichungen des Diversitätsfonds, der Berlin Mondiale, der Mittel für Kulturaustausch und für Resilienzdispatcher*innen, der voraussichtlichen Schließung des Projektbüros Diversity Arts Culture sowie von Kürzungen bei Arbeitsräumen, Stipendien und beim zeitgenössischen Tanz.

Diese Kürzungen im Kulturetat reihen sich ein in ein Gesamtszenario: Die Mittel für einen Großteil der Kulturellen Projekte im Bildungsbereich (darunter TanzZeit und viele weitere Programme) werden um 18 % gekürzt, die Förderungen von Jugendsozialarbeit, freier Jugendarbeit und -hilfe werden drastisch reduziert. Damit findet die Situation junger Menschen erneut keine Beachtung. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wohin eine solche Politik führt: Die Langzeitfolgen beschäftigen Kinder und Jugendliche bis heute. Der Berliner Senat hätte hieraus die einzige richtige Schlussfolgerung ziehen können, junge Menschen von Kürzungen zu verschonen. Stattdessen spart er erneut bei einer der vulnerabelsten Gruppen unserer Gesellschaft.

Wir, der Arbeitskreis Berliner Kinder- und Jugendtheater, zeigen uns solidarisch mit allen von den Kürzungen betroffenen Akteur*innen, die sich für junge Menschen einsetzen, stellen uns entschieden gegen die politische Entscheidung und fordern eine Korrektur.

Für den Arbeitskreis Berliner Kinder- und Jugendtheater:
Atze Musiktheater, Thomas Sutter und Matthias Schönfeldt
Das Weite Theater, Björn Langhans
Figurentheater Ute Kahmann
GRIPS Theater, Philipp Harpain und Andreas Joppich
Morgenstern – Theater im Rathaus Friedenau, Pascale Senn Koch und Daniel Koch
Schaubude Berlin, Tim Sandweg
TanzZeit/TANZKOMPLIZEN, Livia Patrizi
Theater an der Parkaue, Christina Schulz und Alexander Riemschneider
Theater Jaro, Katja Pölzer
Theater o.N., Dagmar Domrös, Doreen Markert und Vera Strobel
Theater Strahl, Karen Giese, Anna Vera Kelle und Matthias Kelle

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