främmt
ab 13 Jahre | 70 Minuten
Über das Stück
Eine Geschichte über Vorurteile, das Fremde und das Recht auf ein gutes Leben
Malla und Queenie sind beste Freundinnen und erfreuen sich der täglichen Abenteuer ihres Lebens. Queenies Bruder Petrik ist in Malla verliebt, und da könnte sich was anbahnen … Hotte, der älteste in der Geschwisterschar, ist begeistert von seinem Job in einem Elektronikmarkt und von seinem Chef Achmed, der ihm die Regeln des Lebens beibringt. Alle scheinen mit dem, wie es ist, irgendwie klar zu kommen.
Aber dann taucht ein Neuer, ein Unbekannter, ein Fremder in der gewohnten Ordnung auf. Von jetzt auf gleich ist nichts mehr so, wie es wahrscheinlich eh nie gewesen ist.
Nominiert für:
Themen
- Das Fremde und das Vertraute
- Fremdenfeindlichkeit und
- Rassismus
- Identität
- Heimat
Ensemble
- Uraufführung
- November 2014
- Text & Regie
- Günter Jankowiak
- Bühne/Kostüm
- Daniele Drobny
- Musik
- Benedikt Eichhhorn
- Lichtdesign
- Arthur Romanowski
- Theaterpädagogik
- Charlotte Baumgart
- Es spielen
- Adrienn Bazsó
- Randolph Herbst
- Franz Lenski
- Oliver Moritz
- Christine Smuda
Ikarus 2015
„Fremdenfeindlichkeit – hier von Autor und Regisseur Günter Jankowiak am Beispiel der Minderheit der Roma festgemacht – ist immer Thema – gerade hat es natürlich eine besondere Aktualität. Der ernste Stoff wird in einem Spiel dargeboten, das nicht der Komik und Satire entbehrt. Das spielfreudige Ensemble lotet sehr genau aus, wohin es führt, wenn den Aggressionsdynamiken nichts entgegengesetzt wird.”
Begründung der IKARUS Jury
Pressestimmen
„Im herrlich zweckmäßigen Setting von Daniele Drobny entspinnt sich eine Szenerie, wie sie überall in Berlin stattfinden könnte. Hier stimmt jeder Satz, jede Geste, hier wird nichts beschönigt oder verklärt. … Ein ständiger Wechsel zwischen Erzähl- und Handlungsebene also, der nicht eine Sekunde verwirrt, sondern dem Ganzen einen zusätzlichen Reiz verleiht. Und so bleibt einem bei dieser auch humorvollen Geschichte um Vorurteile, Misstrauen, Angst, Freundschaft und Liebe vor so viel einfacher Virtuosität der Mund offen stehen.”
Zitty„Es erzählt eine Geschichte von ganz alltäglicher Ausgrenzung und der Zuschreibung von Identität. … Die Fragen werden spielerisch-ironisch aufgeworfen. Aber vor ernstem Hintergrund. Die gewalttätigen Übergriffe auf Roma, auch in Deutschland, waren ein Impuls für diese wutbefeuerte Inszenierung.”
Tagesspiegel„‚främmt’ fasziniert durch eine überraschende szenische Form. … Insgesamt geht es am Beispiel ‚Roma’ in klaren und eindrucksvollen, immer wieder auch analysierenden Szenen um Fremdenfeindlichkeit, Menschlichkeit, Nationalismus, ‚Deutsch’-Sein, verbunden mit spannend-verwickelten Love-Stories: erster Sex, Eifersucht, Liebe …”
Berliner Lehrerzeitung„In främmt weichen ethische Klischees durch die Kraft einer innigen Freundschaft und der ersten Liebe auf. Statt dabei aber mit dem Finger auf die politisch Unkorrekten, moralisch Zweifelhaften zu zeigen, werden Tabus offen ausgesprochen und auf Augenhöhe verhandelt. Jenseits des Dualismus aus Täter und Opfer lernen die Jugendlichen nicht nur etwas über den anderen, sondern auch eine Menge über sich selbst.”
theaterkritikenberlin.wordpress.com„Das überraschende Ende gibt es dann nur einmal und viel zu schön, um wahr zu sein. Im ironischen Bruch inszeniert Jankowiak mit seinen überzeugenden Schauspielern zum Anfassen Multi-Kulti-Harmonie, inklusive der Hottes dieser kleinen Welt: Rom Rukrie ist wirklich willkommen. Damit sich die frohe Botschaft rumspricht, werden Äpfel der Erkenntnis ins Publikum geworfen. Ein prima Denkanstoß in Sachen Roma.”
Inforadio